Antirassismus und Empowerment im Fluchtkontext
2019 gab es bundesweit 1.746 Straftaten gegen Geflüchtete. 126 davon richteten sich gegen Flüchtlingsunterkünfte, die restlichen 1.620 fanden außerhalb von Unterkünften statt. Die Zahl der Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte erreichte 2015 ihren Höhepunkt und ist seitdem rückläufig. Ebenfalls registriert werden Angriffe auf Menschen und Organisationen, die sich für Flüchtlinge einsetzen: 2019 zählten die Behörden 124 solcher Straftaten, 2018 waren es 95 (Quelle: Mediendienst Integration).
Gesellschaft ist geprägt und verstrickt in rassistische Strukturen und Reproduktionen, die wir durch unser Sprechen und Handeln fortschreiben und damit festigen. Diese gesellschaftliche Realität und das eigene Handeln müssen daher fortwährend reflektiert werden, auf dem Hintergrund geschichtlich gewachsener Strukturen und aktueller Herausforderungen analysiert werden. Dies gilt insbesondere für jene, die sich in der Arbeit mit Geflüchteten engagieren und dabei spezifischen Rassismen besonders begegnen: Rassismus von Migrant/innen und / oder Muslim/innen.
Im Rahmen des Online-Seminars erhielten die Teilnehmenden einen wissenschaftlichen Einblick in die Rassismustheorien, um somit eine Grundlage für eine selbstkritische Diskussion zu schaffen. Was ist Rassismus – Wie ist Rassismus mit Vorstellungen der Nation und des Volkes? Welche In- und Ausschlüsse werden damit fortgeschrieben?
Vertiefend wurden dabei zwei Schwerpunkte gesetzt. Erstens : wie Recht und Rassismen verflochten sind; zweitens : Empowermentstrategien von BIPoc*- positionierten Menschen. Durch die Vernetzung von rassismustheoretischen Grundlagen, Rechtskenntnissen und Empowermentstrategien wurde ein kompakter Überblick zu möglichen praktischen Umsetzungsmöglichkeiten gegeben, der dazu einlädt sich tiefergehend rassimuskritisch zu engagieren.